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Den Rücken stärkend

Wiesbaden, Mittwoch, 26. Juli 2017, bei etwas Turandot im Internetradio

Seit einigen Tagen entsteht in meinem Rücken eine weitere Bücherwand von ca 6 Metern Länge und 2 Metern Höhe, die Arbeit daran steckt mir und der Liebsten als Müdigkeit in den Körpern und als Schmerz in den Händen. Aber es muss sein, denn die armen in Umzugskartons auf ihre Befreiung wartenden Bücher sind inzwischen bereits seit anderthalb Jahren gefangen im oberen Stockwerk und verstellen dort das Büro und das Bad. Das muss ein Ende haben. Ihre Schwester, die Bücherwand auf der Frontseite, steht bereits seit fast einem halben Jahr.


Wir werden in dieser Woche nicht mehr fertig werden, aber ich bin sicher, es wird sich quasi rückenstärkend auswirken, wenn auch diese zweite Bücherwand meines Arbeitszimmers an ihrem Ort ist.

Rückenstärkend sind oft ja sogar kleine Dinge, etwa der Umstand, dass der Regen heute aufhörte und es über Tag so warm wurde, dass ich bei offener Balkontür schreiben konnte. Befreiend und rückenstärkend.

Und dann vorhin ganz unvermutet eine Kurznachricht eines Rezensenten, der mir im Messenger vom Abschluss seiner Lektüre meines Brasilienromans schrieb.


“Bin eben durch, Peter… Noch voller Eindrücke.”, schrieb er. “Vorweg: Ein sensationell tolles Buch für mich. Muss meine Gedanken aber erst mal sammeln.”

Nun bedeutet das naturgemäß gar nichts, für die Welt. Über meinen Roman “Calvinos Hotel” hieß es einmal, er sei “… einer der vielleicht größten deutschsprachigen europäischen Romane des letzten Jahrzehnts”. Selbstverständlich hat das niemanden gejuckt, vermutlich war dieses Urteil sogar eher abschreckend für den ordinery reader. Aber den Rücken stärkend, für einen alten Mann an seinem stillen Schreibtisch, war es halt doch.

Gibt es sonst noch etwas Neues? Außer, dass wir seit einer Woche aus einem teilweise verregneten Urlaub an der Küste zurück sind, kaum. Ach ja, ich habe aus dem Urlaub eine Idee für eine kleine Novelle mitgebracht, an der ich bereits schreibe. Sie soll heißen “Er kommt erst am Abend zurück”.

Allerdings schreibe ich mit etwas schlechtem Gewissen, denn es schaut aus, als sei mein iMac kurz vor dem Zusammenbruch, was Festplatte und Graphikkarte betrifft. Und da das Schätzchen bereits 10 Jahre treue Dienste absolviert hat, so habe ich mich schweren Herzens entschlossen, einen Neuen zu kaufen, obwohl es natürlich am nötigen Geld dafür weitgehend fehlt. Angeblich soll das Gerät in 2 Wochen geliefert werden. Bis dahin muss der alte iMac noch durchhalten; drücken Sie mir die Daumen, denn sonst schreibe ich gegenwärtig vielleicht für einen bevorstehenden Systemabsturz.

Ich wünsche Ihnen viel Durchhaltevermögen
und den Rücken stärkende Glücksfälle

Ihr PHG

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Peter H. E. Gogolin: Erzähler, Roman-Autor, Stücke- und Drehbuchschreiber, Lyriker