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Mozarts ‘Entführung aus dem Serail’ peinlich.

03. März 2012, Wiesbaden - Mozart: Die Entführung aus dem Serail

Mit müden Gliedern nach dem achtstündigen Kant-Seminar zur “Grundlegung zur Metaphysik der Sitten” heute in Mannheim noch zurück und vor dem Bettgang am Computer, um einige Eintragungen zu machen, dabei zufällig, da ich stets auf 1FM den Opernsender höre, in Mozarts Entführung geraten.

Meine liebste Einspielung ist eine alte, eine aus meiner Jugend, nämlich die, die an der Bayrischen Staatsoper München 1966 unter Eugen Jochum eingespielt wurde. Die Besetzung ist überwältigend. Allein, dass der Belmonte von Fritz Wunderlich gesungen wird, bürgt dafür, aber auch Rolf Boysen als Bassa Selim, Kurt Böhme als Osmin und die große Erika Köth als Konstanze sind einfach unvergleichlich.

Was ich bisher auf 1FM hörte, es war eher peinlich. Leider zeigt der Sender nicht an, wen er da denunzierte. Aber ich höre immer noch rein, denn Mozarts Musik ist ja nicht zu zerstören, auch wenn sich z.B. Osmin wie mein heutiger Taxifahrer anhört, der aus dem Irak kam und erst seit elf Monaten in Deutschland lebt.  Und auch alle anderen Sänger und Sängerinnen sind derart daneben, dass es weh tut. Warum produziert man sowas? In den Rezitativen klingt keine einzige Sprechstimme natürlich. Hat das während der Inszenierung niemand gehört?

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Peter H. E. Gogolin: Erzähler, Roman-Autor, Stücke- und Drehbuchschreiber, Lyriker